Das Heilpädagogische Konzept der Klassen
Für jede/n SchülerIn ist die Klasse die Basis seines/ihres Lernens. Im Rahmen des Ganztagskonzeptes ist dies der Ort, in dem Bindung und Beziehung verbindlich gelebt werden. Bindung und Beziehung sind in einem heilpädagogischen Konzept tragende Säulen. Die SchülerInnen erfahren über die Zugehörigkeit zu ihrer Klasse in einem gut strukturierten Tagesablauf eine Atmosphäre von Geborgenheit, Freude und uneingeschränkter Wertschätzung eines jeden Mitglieds. Jede und jeder ist willkommen so wie er ist. Sie erleben, dass es ist normal ist, verschieden zu sein.
Die Heterogenität der Klassen stellt für alle SchülerInnen ein Lernfeld im sozial/emotionalen Entwicklungsbereich dar. Das Erleben von Gemeinschaft trotz aller Unterschiedlichkeit, gegenseitige Rücksichtnahme und Akzeptanz sowie das Voneinander lernen stehen hierbei im Vordergrund. SchülerInnen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf werden soweit wie möglich in Klassenaktivitäten einbezogen und haben an ihnen teil, auch wenn sie selbst das Geschehen nicht aktiv mitgestalten können. Die SchülerInnen lernen, sich in dieser Gemeinschaft gegenseitig zu unterstützen, indem sie sich bei aller Unterschiedlichkeit respektieren. Sie pflegen Freundschaften innerhalb der Klasse und/oder darüber hinaus in der Schulgemeinschaft. Sie haben Spaß miteinander und pflegen Interessen, die sie nicht von anderen Kindern und Jugendlichen ihrer Altersgruppen unterscheiden. Sie lernen im Rahmen ihrer Möglichkeiten sich in ihrem Lebensumfeld zu orientieren und sich selbst auf vielfältige Weise zu erproben und einzubringen. Sie lernen selbstbewusst und verantwortlich mit ihren individuellen Stärken und Einschränkungen umzugehen und Unterstützung einzufordern, wenn sie diese brauchen.
Die Mahlzeiten werden grundsätzlich im Klassenverband eingenommen. Sie bieten im alltäglichen Miteinander die wichtigsten Gelegenheiten für das Erleben von sozialer Gemeinschaft, z. B. über den Austausch von Erlebnissen und Erfahrungen, in der Bearbeitung von Konflikten oder der Schaffung einer gemütlichen Atmosphäre. Sie bilden den Rahmen die Beachtung von persönlichen Belangen,
z.B. für das Feiern von Geburtstagen.
Dieses Umfeld mit der Verbindlichkeit und Kontinuität des Erziehungsprozesses gibt den SchülerInnen die nötige Sicherheit und Anregung für weitere Entwicklungsschritte. Somit bildet die Klasse in jeder Hinsicht die Basis für die individuelle Förderung.
Die pädagogischen MitarbeiterInnen der Klassen sind die HauptansprechpartnerInnen für die Eltern. Die Zusammenarbeit auf partnerschaftlicher Ebene ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Förderung.
Differenzierung
Die Heterogenität der Schülerschaft in den Klassen kann durch Bildung von Lerngruppen für ausgewählte Inhalte aufgehoben werden. Ausgehend von der individuellen Förderplanung werden sie nach Entwicklungsstand, Lernausgangslage und Interesse in einigen Unterrichtsfächern zieldifferenten arbeitenden Lerngruppen zugeordnet. Diese Lerngruppen können klassen- oder auch stufenübergreifend zusammengestellt sein. Damit wird dem speziellen Lernpotential, besonderen Kompetenzen oder Interessen/Bedarfen der SchülerInnen Beachtung und Raum gegeben. Durch diese Differenzierung erhält jede/r SchülerIn der Sophie-Scholl-Schule neben den für alle geltenden Aktivitäten im Klassenverband einen individuellen Stundenplan. Im Allgemeinen ist dieser für jeweils ein Schuljahr gültig; er kann jedoch während des laufenden Schuljahres aktualisiert bzw. veränderten Bedingungen angepasst werden.
Sophie-Scholl-Schule Altenoythe
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