Personale Bildung: Wahrnehmungsförderung
Die Förderung der Wahrnehmung von Reizen ist ein wesentlicher Bestandteil der heilpädagogischen Arbeit der Sophie-Scholl-Schule.
Wahrnehmung meint den Prozess und das Ergebnis der Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem eigenen Körper.
Es gibt viele SchülerInnen mit Förderbedarf im Bereich geistige Entwicklung, die über eine komplexe Behinderung verfügen. Das kann bedeuten, dass die kognitiven und motorischen, aber auch die emotionalen, sozialen und kommunikativen Fähigkeiten erheblich eingeschränkt oder verändert sind, bis hin, dass sie sich auf einem frühkindlichen Entwicklungs- und Lernniveau befinden. In dem Fall vollzieht sich das Lernen auf elementarster Ebene, bei dem der Körper selbst mit all seinen Wahrnehmungsbereichen „Lerngegenstand“ ist.
In der Förderung, z.B. im Rahmen der Basalen Stimulation, werden die Sinne der SchülerInnen Reizen aus der unmittelbaren Erfahrungswelt ausgesetzt. Umfang, Art und Dauer sind individuell pädagogisch abzuwägen, wobei unbedingt die Bedürfnisse und Interessen der Kinder zu berücksichtigen sind. Durch die Sinnesanregungen lernen sie, Reize bewusst wahrzunehmen, sie wiederzuerkennen und einzuordnen.
Das Ziel ist, dass die SchülerInnen mittels der gezielten Anregungen ihrer Sinne ihre erlebbare Welt mehr und mehr verstehen lernen, sich darin wohlfühlen und aktive Teilnahme entwickeln.
Kognitive Prozesse, wie z.B. Erinnern, Kombinieren, Erkennen, Zuordnen und Urteilen führen zum Verständnis und der Möglichkeit des aktiven Umgangs mit dem Wahrgenommenen. Sie bilden somit die Grundlage für einen Zugewinn an persönlicher Sicherheit und Orientierung bis hin zu aktivem Handeln mit der Erfahrung der Selbstwirksamkeit.
Im Bereich des sogenannten Basalen Lernens wird eine Vielzahl an Konzeptionen einbezogen, z.B.
(Quelle: http://www.heilpaedagogik-clausen-puppe.de)
Was ist Sensorische Integrationstherapie (SI)?
In einer Sensorischen Integrationstherapie wird dem Klienten die Möglichkeit gegeben, ein verstärktes Reizangebot zu erfahren und sinnvoll zu verarbeiten. Das Kind lernt innerhalb bedeutsamer und alltagsnaher Spielsituationen, seine motorischen und emotionalen Handlungen besser an die Umwelt anzupassen. Durch seine Eigenaktivität gelangt es zu immer neuen Erfahrungen, die ihm die Tür zu weiteren Entwicklungsschritten öffnen. Wesentliche Ziele der Therapie sind Erfolgserlebnisse, eine Stärkung des Selbstbewusstseins und ein Nachreifen des Gehirns. (Quelle: https://www.iflw.de/blog/sensorische-integration/was-ist-sensorische-integrationsi/)
Diese Konzepte werden jeweils in unterschiedlicher Form und Ausprägung zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler im Sinne eines kombinierten Konzeptes eingesetzt. In Einzelförderung oder homogenen Projektgruppen werden vielfach Themen erarbeitet, die Strukturierungs- und Orientierungshilfen im Alltag bieten, z.B. jahreszeitliche Themen.
Die Sinne des Menschen
Sie dient der Wahrnehmung von visuellen Reizen wie Helligkeit, Farbe, Kontrast, Linien, Form und Gestalt, Bewegung und Räumlichkeit.
Sie dient der Wahrnehmung von Sprache, Schall, insbesondere von Geräuschen, Tönen und Klängen.
Sie dient der Wahrnehmung von Lageveränderungen zur Wahrung des Gleichgewichts und der Kontrolle von Bewegungen.
Sie dient der Wahrnehmung von (körperlichen) Empfindungen wie beispielsweise Berührungen, Härte oder Hitze. Zuständig für diese Sinneswahrnehmung ist die Gesamtheit aller Tast-, Wärme-, und Kälterezeptoren, die in den folgenden Untersystemen angeordnet sind:
- Tiefensensibilität
Sie dient der Wahrnehmung der Stellung der Körperglieder zueinander und damit der Körperhaltung. Anstatt eines einzelnen Organs ist eine Vielzahl von Rezeptoren in Gelenken, Muskeln und Sehnen für die Reizaufnahme zuständig, die meistens unter dem Begriff Muskelsinn zusammengefasst werden. Zu diesem System wird außerdem die propriozeptive Wahrnehmung gerechnet, die die Wahrnehmungen der eigenen Organe umfasst. - Taktile Wahrnehmung
Sie dient der Wahrnehmung von Druck, Berührung und Vibrationen sowie der Temperatur. Das zuständige Sinnesorgan ist die Haut, und zwar sowohl deren Tast- als auch Wärme- und Kälterezeptoren. - Trigeminale Wahrnehmung
Sie dient der taktilen Wahrnehmung im Gesicht (beispielsweise des Windes) und unterstützt die olfaktorische und die gustatorische Wahrnehmung. Für diese Sinneswahrnehmung ist der Nervus trigeminus zuständig, dessen freie Nervenenden in der Gesichtshaut und den Schleimhäuten der Nase, der Mundhöhle und der Augen enden.
Sie dient der Wahrnehmung von Riech- und Duftstoffen. Das zuständige Sinnesorgan ist die Nase, genauer gesagt deren Riechschleimhaut. Geruchswahrnehmungen werden im Gedächtnis stark mit Emotionen assoziiert.
Sie dient der Wahrnehmung von chemischen Qualitäten von Nahrung. Das zuständige Sinnesorgan ist die Zunge mit ihren Geschmacksknospen.
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